Eine Fahrt mit einer rauchenden Dampflok, Arbeiten an Gleisanlagen oder eine Stadtrallye – all das und noch viel mehr erlebten die neuen S-Bahn-Azubis kürzlich bei ihrem Azubi-Start-Seminar. Das zweiwöchige Seminar dient dem gegenseitigen Kennenlernen und der Teambildung. Schließlich ist vieles für die Neuen noch unbekannt. Dafür statteten sie der Harzer Schmalspurbahn in Wernigerode einen Besuch ab, waren aber auch an verschiedenen Orten in Berlin im Einsatz.
„Anfangs waren wir mit den Auszubildenden für vier Tage in Wernigerode“, erklärt Nachwuchskräfte-Gesamtkoordinator René Dohrmann. Dort hat die S-Bahn Berlin eine intensive Ausbildungspartnerschaft mit der Harzer Schmalspurbahn (HSB). Die Azubis aus Berlin waren begeistert, in der Nähe der großen, alten Dampflokomotiven arbeiten zu dürfen und einen Einblick in den Alltag der HSB zu erhalten. Sie erhielten unter anderem eine Führung durch die alte und neue Werkstatt der HSB und durften mit der Dampflok bis zum Bahnhof Drei-Annen-Hohne fahren, der rund 550 Meter über dem Meeresspiegel liegt.
Eine von drei Gruppen half bei Arbeiten auf dem Parkeisenbahn-Gelände. Foto: Christiane Flechtner
Soziales Engagement ist Teil der Ausbildung
Wieder zurück in Berlin, nahmen die Azubis einen Tag an einem Diversity-Workshop im Ausbildungszentrum für Triebfahrzeugführer in Schöneweide teil: Schließlich sollen sich wirklich alle Azubis willkommen und wohlfühlen. Sie erhielten Einblicke in die Projekte aus den vergangenen Jahren zu „Bahn Azubis gegen Hass und Gewalt“ und machten selbst Projektvorschläge, unter anderem zu Spendenaktionen, zur Gewaltprävention gegen Einsatzkräfte und zur Aufklärung über Blut- und Organspenden. Welches Projekt die Azubis im nächsten Jahr verwirklichen werden, wird noch entschieden.
In der Folgewoche teilten sich die Auszubildenden in Gruppen auf: „Eine kleine Gruppe half auf dem Sportplatz des ESV Lok Schöneweide, während die angehenden Eisenbahner im Betriebsdienst auf der Strecke erste Fahrpraxis sammelten“, sagt Dohrmann.
Die dritte Gruppe arbeitete auf dem Gelände der Parkeisenbahn in der Wuhlheide, räumte Lagerhäuser aus, beschnitt Bäume und entfernte Laub. „Am besten hat mir gefallen, dass wir bei der Parkeisenbahn am Gleisbau mitarbeiten durften“, sagt Henning Kaul, angehender Industrieelektriker für Betriebstechnik/Tf, „An einem Bahnübergang haben wir die Schwellen erneuert – wir durften das Gleisbett und die Schwellen entfernen, haben neue eingebaut und den Schotter verdichtet.“ Und sein Kollege Ede Laaser fügt hinzu: „Es war eine tolle Zeit, die uns viel gebracht und uns zusammengeschweißt hat.“
Blick hinter die Kulissen bei der Parkeisenbahn Wuhlheide, Foto: Christiane Flechtner
Wertvoller Beitrag für den Zusammenhalt
Nachwuchskräfte-Gesamtkoordinator Michael Hallmann ist immer wieder begeistert, wie die Azubi-Start-Wochen die jungen Auszubildenden zusammenschweißen. „Diese zwei Wochen sind sehr wichtig, da die jungen Menschen, die sich alle nicht kannten, in dieser Zeit zu einem echten Team zusammenwachsen. Und so wird es das Azubi-Start-Seminar auch im nächsten Jahr wieder geben.“
Christiane Flechtner