Cyril und Kay Wilkinson, ein Ehepaar im besten Alter – wenn man 50 für das neue 30 hält –beschließen bei einem Glas Sherry, mit 80 Jahren selbstbestimmt den Exitus zu wählen. Der Plan: gemeinsam aus dem Leben scheiden, bevor Krankheit und Siechtum die Regie übernehmen. Doch wie so oft, kommt es später anders als gedacht. Die Corona-Pandemie macht ihnen einen Strich durch die Rechnung, und plötzlich steht das Paar vor der Frage: Was, wenn der Tod nicht mitspielt? Oder schlimmer noch: Was, wenn das Leben plötzlich doch zu verlockend bleibt? Autorin Lionel Shriver, bekannt für ihre messerscharfen Gesellschaftsporträts, jongliert gekonnt mit den großen Themen – Alter, Tod, Freiheit – ohne dabei in Schwermut zu verfallen. | lk
Lionel Shriver, „Lass uns doch noch etwas bleiben“, Verlag: Piper, 2024, 352 Seiten, 24 €