Es funkt gewaltig zwischen der (laut Eigenbeschreibung) „verkrachten“ Jurastudentin Johanna, einem Kopfmenschen par excellence, und dem getriebenen Maler David mit fragiler armenischer Künstlerseele, als sie sich zufällig auf der Biennale in Venedig über den Steg laufen. Der Rest dieser Volten-schlagenden Liebesgeschichte spielt in Berlin, mit Abstechern nach New York, Paris und Armenien. Es geht um die Kunst, die Liebe eines Lebens, das große Ganze – und die Abwägung zwischen Schicksal und Zufall, freiem Willen und Zwangsläufigkeit. Am Ende fügt sich alles, aber eben nicht so wie gedacht. Eine Art Psychogramm in Romanform, das vom „Gefühl der Zartheit und Würde des flüchtigen Daseins“ erzählt. Wundervoll wundersam!
„Kismet“, Alard von Kittlitz, Verlag: Piper, 2024, 272 Seiten, 24 €