Welch wahres Drama gab es dieses Jahr um die Vergabe des Deutschen Buch­preises! Weil der eine Wahl-Leipziger (Clemens Meyer) der anderen Wahl-Leipzigerin (Martina Hefter) den ersten Platz – und vor allem: die 25.000 Euro Preisgeld – neidete. Eine Schande sei das, habe er doch 30.000 Schulden beim Finanzamt und eine Scheidung zu stemmen, so Meyer. „Sie schlief schon seit einer Weile nicht mehr.“ Mit diesem schlichten Satz hingegen beginnt der Gewinnerroman, in dem Autorin Hefter eine spannende, autofiktionale Geschichte einer starken Frau erzählt, die tagsüber ihren MS-kranken Mann pflegt und die Nächte auf betrügerischen Dating-Plattformen verbringt. Die großen Themen Liebe, Sehnsucht, Alter werden hier preiswürdig verhandelt! | lk

 

Martina Hefter, „Hey guten Morgen, wie geht es Dir?“, Verlag: Klett-Cotta, 2024, 224 Seiten, 22 €

 

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