In „Nostalgia“ widmet sich André Kubiczek der selten geschilderten Perspektive einer laotischen Familie in der DDR. Der autobiografisch gefärbte Roman entfaltet sich durch die Augen von André, dessen Mutter in den späten 1960ern der Liebe wegen nach Potsdam kommt. Hier erlebt sie Rassismus und das Gefühl der Entfremdung, während André, als halblaotischer Junge mit behindertem jüngerem Bruder, mit den harten Realitäten seiner Jugend konfrontiert wird. Die Verwicklungen der Familie, geprägt von Schicksalsschlägen, werden eindringlich geschildert. Dabei gelingt es Kubiczek, die DDR-Erinnerungsliteratur um neue Facetten zu bereichern und tiefen Einblick in das Leiden und die Herausforderungen seiner Protagonisten zu gewähren. | lk
André Kubiczek, „Nostalgia“, Verlag: Rowohlt, 2024, 400 Seiten, 25 €