Wie schmeckt eigentlich Dresden? Das kann man bei einem Bummel durch die Elbmetropole selbst ausprobieren. Denn: Spezialitäten wie Sächsische Eierschecke oder Original Dresdner Stollen schmecken am besten vor Ort. Bei dieser Genuss-Tour lernen Besucher:innen neben gastronomischen Highlights von Dresden außerdem viel Sehenswertes kennen. Der Ausflug ist gut für die kalte Jahreszeit geeignet, wenn die Bäckereien ihre Öfen für die vorweihnachtlichen Leckereien anheizen und ein „Scheelchen Heeßer“ nicht nur die Seele wärmt!


Dresdner Frauenkirche, Foto: Susann Städter 

 

Über die autofreie Shoppingmeile Prager Straße mit ihren kleinen Geschäften geht es zur ersten Genuss-Station: zum Coselpalais. Das Restaurant und Grand Café mit der Terrasse im barocken Ehrenhof liegt direkt neben der berühmten Frauenkirche (frauenkirche-dresden.de). Durch das Schicksal der Zerstörung und den erfolgreichen Wiederaufbau ist diese weltweit zu einem Wahrzeichen für Toleranz und Frieden geworden.

Nach dem Luftangriff auf Dresden am 13. Februar 1945 stand die Frauenkirche noch genau einen Tag – und stürzte dann in sich zusammen, weil der Sandstein den hohen Temperaturen nicht gewachsen war. Nach der Wende bot sich die Gelegenheit für den Wiederaufbau, der 2005 mit der Weihe vollendet wurde. Ehrenamtliche Kirchen­führer:innen stehen zu den Öffnungszeiten bei Fragen bereit. Gegen eine kleine Gebühr können auch Audio­guides ausgeliehen werden.

Auf jeden Fall sollten Gäste im Café des Coselpalais (coselpalais-­dresden.de) die Dresdner Eierschecke probieren, die zu den beliebtesten Kuchen der Region mit sehr langer Tradition gehört. Doch erst seit 1925 wird dieser Blechkuchen in der heutigen Form aus dünnem Hefeteig, Quarkmasse und dicker, aufgestrichener Eiermasse angeboten. Dabei hat jede Bäckerei ihr wohlgehütetes, überliefertes Familienrezept. Einst konnten sich die Leckerei mit den vergleichsweise teuren Zutaten nur Gutbetuchte leisten.


Coselpalais Restaurant & Café, Foto: terra press

 

Nach diesem süßen Auftakt geht es in die Dresdner Neustadt. Der Weg führt vorbei am zum Residenzschloss gehörenden Stallhof mit dem Fürstenzug. Dieses 101 Meter lange Wandbild aus Porzellanfliesen von 1876 zeigt 35 sächsische Herrscher:innen sowie Wissen­schaftler:innen, Künstler:in­nen und Handwerker:innen. Man passiert den Schloßplatz mit bestem Blick auf die Semperoper Dresden und läuft auf die Augustusbrücke zu, die seit 1910 die Elbe überspannt und auf kürzestem Weg die Alt- mit der Neustadt verbindet.

Hier, auf der anderen Elbseite, steht am Neustädter Markt Dresdens berühmtestes Denkmal: der Goldene Reiter. Es zeigt den Kurfürsten Friedrich August I. (1670–1733), der als August der Starke in die Geschichte einging. Die Statue mit dem Kurfürsten in römischer Rüstung auf einem sich aufbäumenden Lipizzanerhengst wurde schon drei Jahre nach dem Tod des Monarchen enthüllt. Das Denkmal weist den Weg in die innere Neustadt, ursprünglich das älteste Viertel Dresdens. Im 17. Jahrhundert durch einen Brand fast völlig zerstört, ließ August der Starke das Areal als Barockviertel wiedererrichten.

Zum nächsten Genuss-Ort, der Neustädter Markthalle (markthalle-dresden.de), sind es nur wenige Meter. Sie entstand auf einem einstigen Kasernen-Gelände und öffnete 1899 ihre Tore. Umfangreich saniert, erstrahlt der Sandsteinbau seit dem Jahre 2000 in neuem, alten Glanz der Gründerzeit. Auf vier Etagen bieten Händler:innen ihre frischen Produkte, regionalen Spezialitäten und Dienstleistungen an.

Frisch gestärkt, sind die anderthalb Kilometer zu Fuß zum nächsten Highlight nur ein Klacks. In der Bautzener Straße 79 befindet sich „der schönste Milchladen der Welt“ – Pfunds Molkerei (pfunds.de). Die 1880 von den Dresdner Brüdern Paul und Friedrich Pfund gegründete Molkerei lief so erfolgreich, dass die Familie expandieren konnte. Im Erdgeschoss richteten sie einen Milchladen ein, den die Brüder gemeinsam mit der Kunstabteilung der Dresdner Steingutfabrik Villeroy & Boch gestalteten. Heute werden in diesem besonderen Flair vor allem Käsespezialitäten und regionale Produkte angeboten.

Anschließend kann man sich entscheiden: Entweder, man beendet hier die Genießer-Tour und nimmt die Straßen­bahn zum Bahnhof Dresden-Neustadt. Oder man gönnt sich noch ein weiteres Gastronomieerlebnis am Dresdner Hauptbahnhof. Unter der Glaskuppel des dortigen Kugelhauses lädt ein Wirrwarr aus Stahl und Schienen sowie geheimnisvoller Technik zu einem besonderen Restauranterlebnis ein. Im futuristischen Ambiente des Achterbahnrestaurants (rollercoaster-dresden.de) bestellen die Gäste per Tablet-PC und erhalten die Speisen und Getränke dann über ein aus­geklügeltes Schienen­system direkt an den Tisch. Ein gelungener Tagesabschluss!


Markthalle Dresden, Foto: terra press

 

 

Anreise
Hinfahrt: z. B. mit dem RE7 um 9.03 Uhr ab Berlin Ostkreuz bis Bf Senftenberg und weiter mit dem RE18 bis Bf Dresden-Neustadt (von dort geht es z. B. mit der Straßenbahnlinie 3 oder den Linien S1, S2 und S8 bis Dresden Hbf), Fahrzeit: 2 Stunden 52 Minuten
Rückfahrt: z. B. mit dem RE18 um 17.58 Uhr ab Bf Dresden-Neustadt

 

Ticket-Tipp
Das Quer-durchs-Land-Ticket gilt montags bis freitags von 9 Uhr bis 3 Uhr des Folgetages (samstags, sonntags und an gesetzlichen Feiertagen von 0 Uhr bis 3 Uhr des Folgetages) für beliebig viele Fahrten im Regional­verkehr – und zwar deutschlandweit. Es kostet für einen Reisenden 46 € und bis zu drei Kinder (6 - 14 Jahre) fahren kostenlos mit. Das Quer-durchs-Land-Ticket eignet sich auch für Gruppen­reisen. So zahlen zwei Erwachsene beispielsweise 55 €, bei drei Erwachsenen sind es 64 €. Alle Infos dazu unter bahn.de/quer-durchs-land-ticket. Wer das Deutschland-Ticket nutzt, kommt auch damit bis nach Dresden.

 

Tipps für den Ausflug

Kunst- und Antiktrödelmarkt | Neustädter Markthalle
Nächste Termine: 9./16./23./30. November + 1. Dezember | jeweils 11 - 17 Uhr

Eröffnung Dresdner Striezelmarkt
27. November | 16 - 21 Uhr
striezelmarkt.dresden.de

Dresdner Adventskalenderfest
30. November | ab 14.30 Uhr

 

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