Reparatur an einer Weiche, Vandalismus, Signalstörung, Warten auf Anschlussreisende: Wer regelmäßig mit dem Zug unterwegs ist, kennt mindestens eine dieser Meldungen. Sie tauchen auf den Zugzielanzeigern am Bahnsteig und in den Auskunftsmedien wie der App DB Navigator auf und informieren die Fahrgäste darüber, warum ein Zug verspätet ist oder im schlimmsten Fall ganz ausfällt.

Damit diese Infos schnell zu den Reisenden gelangen, sind die Disponent:innen in der Leitstelle+ von DB Regio Nordost rund um die Uhr im Einsatz – an sieben Tagen pro Woche. „Fünf Kolleginnen und Kollegen haben in einer Schicht unsere Strecken in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-­Vorpommern im Blick, mit durchschnittlich rund 1.800 Fahrten pro Tag“, erklärt Oliver Konowalzyk, Leiter Betriebsdisposition. „Sie bekommen von DB InfraGO Rohdaten zugeliefert, die Auskunft über Verspätungen, Ausfälle oder Um­leitungen geben. Wir setzen das für den Fahrgast verständlich um und schicken es über unser System an die Auskunftsmedien und Zugzielanzeiger.“

Zu lesen ist dann unter anderem: Weichenstörung, Notarzteinsatz auf der Strecke, Feuerwehreinsatz, Entschärfung einer Fliegerbombe, Reparatur an der Oberleitung, Reparatur an einem Signal. Diese sogenannten Verspätungsbegründungen gelten nicht nur bei DB Regio Nordost, sondern sind deutschlandweit abgestimmt. In der Leitstelle vergeht kein Tag ohne Störungen. Erst kürzlich seien zum Beispiel Kinder im Gleisbereich gemeldet worden, erzählt Oliver Konowalzyk. „Die Gleise wurden gesperrt und die Bundes­polizei ist ausgerückt. Für uns bedeutet das erst mal Stillstand und die Frage: Züge stehen lassen, zurückfahren oder umfahren? In diesem speziellen Fall hatten wir Glück, wir konnten das Ganze umfahren.“

Personen auf der Strecke seien eine der Hauptstörungen im Netz, erzählt Konowalzyk weiter. Dann erfolgt eine Lageerkundung durch die Bundes­polizei und erst wenn die Kolleg:innen bestätigen, dass sich niemand mehr im Gleis­bereich aufhält, wird die Strecke wieder freigegeben.

Pro Schicht arbeiten zwei Verkehrs­disponent:innen, zwei Fahrzeug­disponent:in­nen und ein:e Info­dispo­nent:in zusammen. Die Verkehrs­­d­isponent:in­nen sind zum Beispiel zuständig für die Kommunikation mit den Kunden­betreuer:innen und entscheiden, welches Betriebs­programm im Fall einer Störung gefahren wird. Auch die Planung von Anschlüssen – also ob ein Zug wartet –
gehört dazu. Die Fahrzeugdisponent:innen sind im Austausch mit den Triebfahrzeug­führer:innen und verantwortlich für den Wagenpark. Der:die Info­dispo­nent:in gibt die Infos für die Fahrgäste raus.


Oliver Konowalzyk, Leiter Betriebsdisposition Leitstelle+ DB Regio Nordost, Foto: Birte Enzenberger

 

Auf vielfältige äußere Einflüsse reagieren

Ebenfalls in den Aufgabenbereich der Mitarbeitenden fällt es, auf krank­heitsbedingte Ausfälle zu reagieren und für Ersatz bei Triebfahrzeug­führer:innen und Kundenbetreu­er:innen zu sorgen. Oder Busse zu bestellen, wenn aufgrund einer Störung Ersatzverkehr nötig wird – und das an die Fahrgäste weiterzugeben. Dafür arbeitet DB Regio Nordost mit Partnerunternehmen zusammen, über die die Busnotverkehre in der Region abgewickelt werden. „Die äußeren Einflüsse, auf die wir am Tag und in der Nacht reagieren müssen, sind sehr vielfältig“, fasst Oliver Konowalzyk zusammen.

 

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