Heuschober sind typisch Spreewald und Spreewald­typisches hat die „Heuschobertour“ reichlich zu bieten, wie zum Beispiel das Fischerdorf Leipe oder die Ortschaft Burg-Kolonie. Spektakulär ist auch die Aussicht vom 27 Meter hohen Bismarckturm auf die einzigartige Spreewaldlandschaft mit den typischen Spreewald­höfen und Streuobstwiesen.

Für die 34 Kilo­meter lange Radtour sollte man etwa drei Stunden reine Fahrzeit veranschlagen, dann bleibt genügend Zeit für Besichtigungen und Spreewald-Entdeckungen. Direkt im Bahnhof Lübbenau befindet sich ein Fahrradverleih (spreewelten­bahnhof.de). Es empfiehlt sich eine vorherige telefonische Reservierung (Tel. 03542-889977).

Da die Züge in der Hauptverkehrszeit und am Wochenende bereits stark ausgelastet sind, wird von der Mitnahme des eigenen Rads abgeraten. Besser ist es, die regionalen Anbieter:innen zu stärken und das Rad vor Ort zu leihen.

Übrigens: Zur Navigation kann ganz einfach die App DB Ausflug genutzt werden. So muss man unterwegs nicht dauernd aufs Handy schauen, sondern kann vielmehr die Schönheit ringsherum genießen.


Ausflugsgaststätte Dubkow Mühle, Foto: Dubkow Mühle

 

Jetzt aber los! Am Bahnhof Lübbenau geht es zunächst rechts entlang der Damm­straße bis zum Leiper Weg. Dort wieder rechts abbiegen und dem Verlauf des „Gurkenradweges“ bis zum Fischerdorf Leipe folgen. Am Ortsausgang führt der Weg nach rechts in die Dorfstraße und weiter bis zur 300 Jahre alten Dubkow-Mühle (dubkow-­muehle.de). Sie arbeitete bis 1919 als Getreidemühle und beherbergt heute ein Hotel mit Restaurant. Der urige Biergarten lädt ein zur ersten Rast. Auf der Speise­­karte steht eine regionale, saisonale, gut bürgerliche Küche.

Gut gestärkt geht es anschließend geradeaus weiter auf der Dorfstraße in den rund drei Kilometer entfernten Ort Burg-Kolonie. Die Route verläuft hier zum Teil parallel zur Hauptspree. Hinter dem Ortseingang, wo die Spree eine Biegung macht, schwenkt auch die Straße Erste Kolonie nach rechts. Nach knapp 100 Metern geht es nochmals nach rechts und man erreicht den Schau- und Handwerkshof. Er wurde in einem Stall- und Wirtschaftsgebäude von 1760 ein­gerichtet und ist ein Zeuge der Arbeits- und Lebensweise der Spreewälder Handwerker:innen, Bauern und Bäuerinnen dieser Zeit. Besucher:in­nen sind eingeladen, den Künst­ler:innen und Handwerker:in­nen, die hier heute mit Glas, Keramik, Farbe, Tuch, Wolle sowie Holz arbeiten, über die Schulter zu schauen (kunst-handwerk-burg.de).


Blockbohlenhaus in Leipe, Foto: Peter Becker

 

Auf der Ringchaussee führt der Weg nun weiter ins knapp zwei Kilometer entfernte Burg im Spreewald mit seinem Spreehafen (spreehafen-burg.de). Schon seit 1913 starten von hier aus Kahnfahrten in den Spreewald. Heute finden die Fahrten nach dem Motto „einfach vorbeikommen und mitfahren“ täglich in regel­mäßigen Abständen, aber ohne festen Termin statt. Das Angebot ist umfangreich und die Fahrten unterschiedlich lang – für jeden Geschmack ist also etwas dabei.

Anschließend geht’s auf zwei Rädern weiter über die Spree und für etwa einen Kilometer geradeaus durch die Byhleguhrer Straße. Aus der Ferne grüßt schon der Bismarckturm, das Wahrzeichen von Burg. Aus 27 Metern Höhe lässt sich ein toller Rundblick über den Spreewald genießen.


Terrassencafé im Spreehafen Burg, Foto: Tino Meier / Spreehafen Burg

 

Zurück geht es wieder durch die Byhleguhler Straße. Nach etwa 500 Metern rechts abbiegen in die Ringchaussee, dann nach links in die Wenden­königstraße. Hinter den Türen der Hausnummer 9 befindet sich die Trachten­stickerei Christa Dziumbla, wo original Spreewald­trachten gefertigt werden (trachtenstickerei.de). In der dazugehörigen Trachtenausstellung erfährt man zum Beispiel, wie viele Nadel­stiche in einer kompletten Spreewaldtracht stecken können.

Durch stille Spreewald-Wiesen führt die Tour weiter nach Burg-Kauper. Auf dem Weg liegt die Töpferei Piezonka (Weidenweg 15, tgl. geöffnet, außer sonntags), die sich im ehemaligen Backhaus eines etwa 200 Jahre alten Bauernhofes befindet.


Bismarckturm in Burg (Spreewald), Foto: Peter Becker

 

Nach weiteren drei Kilometern endet der eigentliche Rundkurs im Spreewalddorf Leipe. Von hier geht es auf dem „Gurkenradweg“ am Leiper Graben wieder zurück Richtung Lehde. Im dortigen Freilandmuseum (museums-entdecker.de) können Gäste in die Spreewälder Traditionen eintauchen und erleben, wie hiesige Bauern und Bäuerinnen vor 100 Jahren gelebt haben. Es ist das älteste Freilandmuseum Brandenburgs. Die vier historischen Bauern­höfe stammen aus ver­schiedenen Regionen des Spreewaldes.

Wer noch Zeit hat, fährt die Dorf­straße in nördlicher Richtung entlang zum Gurkenmuseum (gurken-museum.de). In einem der ältesten Gebäude Lehdes wurde die Geschichte der Spreewaldgurke lebendig gemacht – von der Tradition des Gurkenanbaus bis zur Verarbeitung. Von Lehde zurück zum Bahnhof geht es dann erneut über den „Gurkenradweg“.

 

Anreise

Hinfahrt: z. B. um 8.46 Uhr mit dem RE7 ab Berlin Hbf bis Bf Lübbenau (Spreewald) oder um 9.23 Uhr mit dem RE2
Fahrzeit: 1 Stunde 17 Minuten (RE7), 1 Stunde 9 Minuten (RE2)
Rückfahrt: z. B. um 18.27 Uhr

Ticket-Tipp

Das Brandenburg-Berlin-Ticket (BBT) gilt Mo - Fr von 9 Uhr bis 3 Uhr des Folgetages sowie Sa + So und an Feiertagen von 0 Uhr bis 3 Uhr des Folgetages. Das BBT kostet 33 € und kann von Gruppen bis zu fünf Personen genutzt werden. Darüber hinaus können bis zu drei Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren kostenlos mitgenommen werden. Wer das Deutschlandticket nutzt, kommt auch damit bis nach Lübbenau (Spreewald). bahn.de/brandenburg | vbb.de

Tipps für den Ausflug

Schau-Handwerkshof
Erste Kolonie 4, 03096 Burg (Spreewald)
kunst-handwerk-burg.de
Tel. 0355 22828
Es werden auch Kurse angeboten, zum Beispiel für Malerei, filigranes Filzen, Intarsienschneiden und Raku-Keramik.

Trödelmarkt Burg (Spreewald)
28. + 29. September | 9 - 16 Uhr
Wo?: Bismarckturm/Schlossberg
03096 Burg (Spreewald)
Tel. 0173 3624262
E-Mail: info@rica-neels.de
Paradies für Schnäppchenjäger:innen und Sammler:innen.

App DB Ausflug

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