Der „Mitmach-Preis Lausitz“, ins Leben gerufen von DB Regio Nordost, fördert Ideen und Initiativen für eine soziale, umweltfreundliche und nachhaltige Mobilität in der Lausitz. Denn die Weiterentwicklung der Region ist dem Unternehmen ein wichtiges Anliegen. Viele spannende Ideen wurden eingereicht, aus denen eine Jury zehn Preisträger:innen ausgewählt hat. punkt 3 stellt die Projekte in loser Folge vor.

 


Foto: Pablo Castagnola

 

Alle machen mit, ziehen an einem Strang und arbeiten richtig gut zusammen. Wo gibt’s denn sowas? In Drebkau, einer kleinen Stadt mitten in der Region Lausitz. Was hier passiert, macht Mut und Freude und kann ein Vorbild sein für ganz Deutschland. Die Bahnanbindung der Stadt ist seit dem letzten Fahrplanwechsel ziemlich gut. Im Stundentakt geht es in hochmodernen Regional­zügen nach Cottbus und in der Gegenrichtung nach Senftenberg und sogar weiter bis Dresden.

Auch der Zugang zum Bahnhof wird jetzt modernisiert. Drebkau erhält eine neue Bahnsteiganlage samt Fahrstuhl und stufenfreier Unterführung. Die Bauarbeiten am Bahndamm haben bereits begonnen. Das Bahnhofsgebäude wurde um 1912 gebaut, stand viele Jahre leer und drohte zu verfallen. Hier hat sich ein mutiger privater Investor aus der Nachbarschaft gefunden: Björn Burow. Er möchte das Empfangs­gebäude wieder zu einem schönen, lebendigen, gemütlichen und spannenden Ort in der Umgebung machen.

Damit noch nicht genug der positiven Entwicklungen vor Ort. Denn Burow hat auch gleich das Umfeld des Bahnhofs in den Blick genommen. Dabei ist er auf eine lange eintönige Mauer gestoßen, die vom Bahnhof bis zur Straßenunterführung der Drebkauer Hauptstraße führt. Gemeinsam mit dem Street-Art-Künstler Martin Jainz und dem Jugendkoordinator der Stadt Drebkau, Florian Höft, hat Björn Burow die Idee entwickelt, diese Mauer für künstlerische Aktivitäten zu nutzen. Farbe und künstlerische Gestaltung am Bau können sich sehr positiv auf die örtliche Gesamtsituation auswirken. Das wussten schon die Architekt:in­nen und Städteplaner:in­nen aus der Bauhaus-Zeit vor hundert Jahren.

Jetzt haben Burow und seine beiden Mitstreiter, unterstützt durch den Mitmach-Preis Lausitz, ein Vorhaben in Gang gebracht, das sowohl organisatorisch als auch sozial ein leuchtendes Beispiel für Teilhabe und Mitwirkung darstellt. Über den Jugend­koordinator wurden Kinder und Jugendliche im Alter ab zwölf Jahren eingeladen, an einem Graffiti-Workshop teilzunehmen. Hier konnten die Schüler:innen unter fachkundiger Leitung ausprobieren, ob ihnen diese Form der durchaus anspruchsvollen Graffiti-Kunst zusagt und ob sie vom 12. bis 14. September bei der großen Gestaltungsaktion mitmachen werden. Bei einem großen Fest am 14. September soll dann gemeinsam mit Besuche­r:innen gefeiert werden. Bereits ab dem 8. September findet im Bahnhof zusätzlich eine Kunstausstellung statt.

Zwölf Teilnehmende waren Mitte Juni zum Graffiti-Workshop gekommen. Und man konnte zusehen, wie hier am Bahnhof Drebkau Schritt für Schritt wahre Talente sichtbar wurden. Denn es geht ja nicht um wildes Herumsprayen, sondern im Gegenteil um bewusstes Gestalten von Farben und Farbübergängen, um die Nutzung von eigens angefertigten Schablonen. Und das ganze natürlich unter Beachtung des erforderlichen Gesundheitsschutzes.

Björn Burow sagt das so einfach: Der Bahnhof soll wieder ein lebendiger Ort werden. In Drebkau kann man zusehen, wie das durch gute Zusammenarbeit aller möglichen Mitmacher:innen aus dem Ort und aus der Region gelingt.

 

bahn.de/mitmach-preis-lausitz

 

image_printdrucken