Mit dem Zug fahren, aus dem Fenster schauen und die Welt von morgen erkennen: In der Region Lausitz kann man an vielen Stand­orten live sehen und miterleben, was Strukturwandel konkret heißt und wie er die Zukunft sichert. Das Bündnis Land-Innovation-Lausitz (LIL) hat sich gemeinsam mit dem Deutschen Fachverband für Agroforstwirtschaft das Ziel gesetzt, möglichst vielen Menschen in der Region, Besucher:innen wie Einheimischen, solche Zukunftsblicke zu verdeut­lichen. Denn man sieht ja nach einem bekannten Goethe-Zitat nur, was man weiß. Und viele spannende Projekt­ansätze sind tatsächlich in ihrer großen Bedeutung nicht auf den ersten Blick erkennbar.

Unterstützt wird LIL jetzt durch den Mitmach-Preis Lausitz von DB Regio Nordost. Aktuell arbeiten die Projektverantwortlichen an einer detaillierten Übersicht zu passenden Projekten und deren räumlicher Zuordnung. Ein konkretes Beispiel findet sich an der Strecke des RE 11 und RE 15 zwischen Ruhland und Hosena, ganz im Süden Brandenburgs, mitten in der Lausitz. Direkt an den Gleisen stehen hier mitten auf den Feldern mehrere parallele Baumreihen. Zwischen den Gehölzstreifen wiegt sich der Roggen im Wind und der Landwirt fährt mit dem Traktor die Ernte ein, dicht an den Bäumen blühen Kornblumen und Kamille.

Diese Baumstreifen auf den Feldern des Landwirtschafts­betriebes Domin in Peickwitz bei Senftenberg sind Teil eines sogenannten Agroforstsystems, das die Ackerböden vor der Abtragung durch Wind schützt und ihre Fruchtbarkeit mindestens erhält, mittel- bis langfristig aber sogar erhöht. Mit seinen Feldern ist Landwirt Thomas Domin Teil der Forschungsprojekte AgroBaLa und AgroWert-Regio, in denen die Widerstandskraft der Äcker gegen den Klimawandel untersucht wird und Optionen für ein gesichertes landwirtschaftliches Einkommen aufgezeigt werden sollen.

 


Baumstreifen auf den Feldern machen die Böden fruchtbarer. Foto: Landwirt Domin

 

Vorbereitet auf zukünftige Anforderungen

Die beiden Agroforstprojekte sind zwei von vielen verschiedenen Projekten von Land-Innovation-­Lausitz (LIL), die mit ihren Strukturwandelvorhaben wesentlich zu einer Stärkung des ländlichen Raumes in der Lausitz beitragen wollen. Beispielsweise werden hier der Anbau heimischer und klimaangepasster Wildpflanzen und die Nutzung von Eisenhydroxidschlämmen als Bodenverbesserer untersucht. Für LIL haben sich mehr als 50 Partner:innen aus Wissenschaft, Landwirtschaft, Unternehmen und Verbänden zusam­mengefunden, die gemeinsam an innovativen Technologien und Land­nutzungsformen forschen, um eine nachhaltige Bioökonomie in der Lau­sitz zu etablieren. Ziel ist es, aus der Lausitz eine Modellregion für die An­passung der Landnutzung an den Klimawandel zu machen. Weitere Infos unter land-innovation-lausitz.de.

Im Rahmen des Mitmach-Preises Lausitz unterstützt die DB Regio Nordost die geplanten Vorhaben des Forschungsbündnisses und hilft dabei, die spannenden und viel­versprechenden Projekte zum Strukturwandel in der ganzen Region besser sichtbar zu machen. Denn hier gibt es neben großartiger Forschung und Entwicklung auch ausgesprochen spannende Ausflugsziele zu entdecken, die mit dem ÖPNV gut zu erreichen sind. (bahn.de/mitmach-preis-lausitz)

Dabei soll insbesondere auch erkundet werden, welche Ziele des Strukturwandels sich besonders gut als außerschulische Lernorte eignen. Dazu zählen sicher die „Bäume auf dem Acker“ in Peickwitz. Denn der engagierte Landwirt Thomas Domin hat neben den Agroforstsystemen und dem an­sprechenden Hofladen mit eigenen Produkten auch Hofführungen und spezielle Führungen für Schulklassen im Angebot. Hierfür sind nun aktuell einige Testfahrer-Schulklassen gefragt. Anmeldung siehe folgenden Textkasten:

 

„Das wollen wir sehen!“

Live vor Ort sehen und verstehen, warum die Bäume auf dem Acker für eine nachhaltige Zukunft stehen (bahn.de/klasseunterwegs). Auf Einladung von DB Regio Nordost können interessierte Schulklassen noch vor den Sommerferien kostenfrei eine Exkursion nach Peickwitz starten. Anreise mit der Bahn und Besuchsprogramm sind für die Testfahrer-Klassen kostenfrei. Anmeldung bitte mit Kontakt­daten der Lehrkraft und Terminwunsch an klasseunterwegs@deutschebahn.com

 

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